Italien zwischen Pasta und Paestum
Cappuccino oder Aperol Spritz konnte man zum Preis von 12 € - 16 € kaufen! -, dem nahe gelegenen Palazzo Ducale, der Rialtobrücke, oder auch der sehenswerten Basilica dei Frari mit seinem berühmten Maria-Himmelfahrt-Bild von Tizian. Die Säle der Scuola Grande di San Rocco beeindruckten durch die überwältigenden Decken-und Wandgemälde von Tintoretto.
Schon einen Tag später hieß es „Ciao“ Venezia und „Benvenuti“ Napoli, die Stadt, die nach
Noch waren die Eindrücke von Herculaneum und Pozzuoli nicht verdaut, führte der Weg in die Gegend der antiken „Magna Graecia“, dem von griechischen Kolonisten im 7. Jh. vor Chr. besiedelten Landstrich in der Nähe des heutigen Salerno. Die schon von Goethe auf seiner Italienreise beschriebenen Tempelanlagen von Paestum hinterließen einen überwältigenden Eindruck. In der Zeit zwischen 450 und 480 v. Chr. erbaut, stellen sie die berühmte Athener Akropolis gleichsam in den Schatten. Die Tempel der Hera, des Poseidon und der Ceres zeugen von der unglaublichen architektonischen Leistung der damaligen Baumeister. Im nahe gelegenen Museum erinnern die farbig ausgemalten Gräber und Sarkophage an Leben und Tod der lukanischen Ureinwohner, die sich offenbar mit den siedelnden Griechen gut verstanden haben.
Die nächsten zwei Tage führten in das quirlige Neapel. Natürlich war der (Schwarz)-markt das erste Ziel, wo man sich nicht nur mit neuen Schuhen, sondern auch mit Hemd und Hose, Modeschmuck und Sonnenbrillen eindecken konnte. Vom Markt ging es durch die Spacca Napoli, der schnurgerade durch Neapel führenden griechisch-römischen Straße, zur Chiesa del Gesu Nuovo mit ihrer gewaltigen Diamantquaderfassade aus dem 15. Jh. In dieser grandiosen Barockkirche bekam man einen Eindruck von der tiefen Volksfrömmigkeit der Neapolitaner, die hier mit Hingabe den selig gesprochenen Arzt Moscati verehren. Beim anschließenden Besuch des Archäologischen Nationalmuseums, das die bedeutendsten archäologischen Sammlungen weltweit beherbergt und alle Schätze zeigt, die in Pompeji und Herculaneum ausgegraben wurden. Besonders beeindruckte das berühmte Alexandermosaik, das die Schlacht zwischen Alexander dem Großen und Dareios III. zeigt, wie auch bildnerische Darstellungen der verschiedenen Malstile des antiken Pompeji.
Am Rande sei erwähnt, dass noch drei Karten zum Fußballspiel zwischen SSC Neapel und Borussia Dortmund ergattert werden konnten. Zwei der „Professori“ und Busfahrer Giorgio trauten sich in die Höhle des Löwen, das Stadio San Paolo di Napoli und sahen den missglückten Auftritt der Borussia live.
Am nächsten Tag, dem Gedenktag des heiligen Gennaro des ersten Bischofs von Neapel, dem der Dom geweiht ist, konnte das geheimnisvolle Blutwunder bestaunt werden, denn immer am Todestag des Heiligen soll sich sein Blut verflüssigen, was der Stadt Neapel Glück bringen soll. Demnach hätte es sich schon einen Tag vorher, am Tag des Sieges über Dortmund verflüssigen müssen.
Weiter ging es in die Capella Sansevero, wo nicht nur die Marmorskulptur Christo Velato (der verhüllte Christus), sondern auch die alchemistischen Experimente des Raimondo di Sangro für Erstaunen sorgten. Hierbei handelt es sich um zwei Skelette aus dem 18. Jahrhundert, bei denen das komplette Adersystem erhalten ist.
Natürlich durfte als einer der Höhepunkte der Reise ein Besuch der zauberhaften und viel besungenen Insel Capri nicht fehlen. Der Besichtigung der Insel mit dem Kirchlein Chiesa di Santo Stefano und dem Giardini di Augusto, ein blühender Garten mit Bänken und Panoramaterrassen, von denen man einen fantastischen Blick auf die Küstenlinie der Amalfitana hat, schloss sich am Nachmittag eine Inselrundfahrt mit einem kleinen Boot an, von dem aus man die ganze Schönheit dieser Insel bewundern konnte. Die Fahrt durch einen der Faraglionifelsen hindurch bot Gelegenheit zu traditionellen Liebesschwüren. Als am Abend mit der Fähre bei untergehender Sonne die Heimfahrt nach Sorrent angetreten wurde, konnte man unmittelbar nachvollziehen, was Rudi Schuricke 1943 empfunden haben mag, als er das Lied von den Caprifischern gesungen hat.
Auf dem Rückweg legte die Gruppe noch einen Stopp in Verona ein, der Stadt mit seinem römischen Amphitheater und dem Haus und Balkon der Julia, deren Liebe zu Romeo so tragisch endete, bevor es über den Brenner wieder dem heimatlichen Ahlen zuging.
Zusammenfassung: Es war Spitze!