Zum Tode von Dietmar Hecht 1977 – 2014 Lehrer am Gymnasium St. Michael
Nach seinem Magisterexamen in den Fächern Kath. Religion, Philosophie und Geschichte erhielt er schon 1977 am St.-Michael-Gymnasium einen Lehrauftrag zunächst für das Fach Philosophie, der wenig später auf die Fächer Religion und Geschichte erweitert wurde.
In seiner Funktion als Schüler-Verbindungslehrer, die er über zehn Jahre innehaben sollte, begeisterte er die Schülerschaft für verschiedene Projekte innerhalb und außerhalb der Schule. Ein erster Höhepunkt war die Projektwoche „Erinnern für die Zukunft“ von 1988, in der die Schule anlässlich des 50. Jahrestages des Novemberpogroms an die Verfolgung der Juden in Nazi-Deutschland erinnerte und sich Schüler umfassend aus verschiedenen Blickwinkeln diesem Thema nähern konnten.
Maßgeblich initiierte und förderte Hecht in den nächsten Jahren die Zusammenarbeit der Schule mit Jugendzentren, Jugendamt und VHS, um weitere projektorientierte Unterrichtsvorhaben umzusetzen.
So kamen Austauschprogramme mit Israel und Palästina (Freundeskreis Re´ut/Sadaka), der Türkei, Rumänien (Brukenthal-Lyzeum in Hermannstadt), Serbien (Gymnasium Kraljevo), aber auch mit Rostocker Jugendlichen zustande. Sein Projekt „Spiegelungen“ durchgeführt und umfassend dokumentiert von Schülern des Brukenthal-Gymnasiums Hermannstadt und des Gymnasiums St. Michael erhielt die Auszeichnung des „Robert-Bosch -Stiftung“.
Seine oft abenteuerlichen Reisen, die ihn nach Indien, China, Afrika, den Nahen Osten und die USA führten, dienten immer dazu, seinen Schülern den Blick für die Welt zu öffnen und ihre Sinne für die Probleme dieser Welt zu schärfen, um sich damit auch inhaltlich auseinanderzusetzen.
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Nicht nur als Lehrer in seinen Studienfächern leistete Hecht hervorragendes, auch die Malerei und Musik waren ihm nicht fremd. Mit diesen Medien verstand er es die von ihm betreuten Projekte z.B. bei Ausstellungen oder von ihm inszenierten Theaterstücken zu aktuellen oder historischen Problemen auch einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Noch über seine Pensionierung 2010 hinaus war Hecht bis 2014 der Schule unterrichtlich verbunden und danach koordinierte er die Kooperation im Bereich Erinnerungskultur zwischen dem AK weiterführender Schulen, der VHS und dem Jugendamt.
Mit Dietmar Hecht verliert St. Michael und Ahlen einen weit über seinen Lehrerberuf hinaus aktiven Menschen, einen in der Beschreibung eines ehemaligen Schülers „immer engagierten und streitlustigen Pädagogen, einen tollen Denker mit ureigenen, originellen, manchmal eigenwilligen, aber immer interessanten Perspektiven und Ideen“. Er wird fehlen!